Circular Economy – Wie sieht eine nachhaltige Rohalkoholbeschaffung bei BrüggemannAlcohol aus?

Drucken auf Recy­cling­pa­pier, Mehr­weg­be­cher in der Kaffee­küche und Busi­ness Cars­ha­ring für Mita­r­bei­te­rInnen – Unter­nehmen imple­men­tieren verschie­denste Maßnahmen, um ihre Prozesse nach­haltig zu gestalten. So auch Brüggemann­Alcohol. Der Etha­nol­her­steller kümmert sich um den nach­hal­tigen Bezug von Rohal­kohol zur Weiter­ver­a­r­bei­tung. Wichtig dabei: Der Kreis­lauf­ge­danke! Laut dem Rat für Nach­hal­tige Entwick­lung sollen in der Kreis­l­auf­wirt­schaft „Mate­ri­a­lien und Stoffe so einge­setzt werden, dass sie über einen möglichst langen Zeit­raum in Produkten Nutzen stiften, für zukünf­tige Produk­ti­ons­pro­zesse zurück­ge­wonnen werden und somit nicht als Abfälle unwie­der­bring­lich verloren gehen können“ (Rat für Nach­hal­tige Entwick­lung, 2021).

Bei der Herstel­lung des Biobrenn­stoffs Bioethanol wird häufig von Bioethanol der ersten, zweiten oder dritten Gene­ra­tion gespro­chen – je nachdem welche Rohstoffe bei der Herstel­lung einge­setzt wurden. Die erste Gene­ra­tion beschreibt jene Biot­reib­stoffe, welche ledig­lich aus essbaren Pflan­zen­t­eilen herge­stellt werden. Aller­dings kann dabei ledig­lich ein kleiner Teil der Pflanze verwertet werden. Folg­lich stehen benö­tigte Nutz­flä­chen zum Anbau von Nahrungs- und Futter­mit­tel­pflanzen für Biobrenn­stoff in Konkur­renz zum Anbau dieser als Lebens­mit­tel­nut­zung. Aufgrund dessen entstand vor über 10 Jahren die umstrit­tene Tank-Teller Diskus­sion. Eine Debatte, welche sich kritisch mit der Nutzung von Bioenergie inner­halb des ökolo­gi­schen Kreis­lauf­sys­tems beschäf­tigt. Um den Nach­teilen der ersten Gene­ra­tion entge­gen­zu­wirken, wird an der Nutzung von Rohstoffen der zweiten und dritten Gene­ra­tion global geforscht. Vor allem eine nahezu voll­stän­dige Verwer­tung einer Pflanze steht dabei im Vorder­grund. Es sollen nicht mehr nur die essbaren Teile weiter­ver­wertet werden können. 

Aus diesem Grund beschäf­tigt sich die zweite Gene­ra­tion vorrangig mit dem Abbau von Zellu­lose. Seither konnte die, in einer Nahrungs­pflanze enthal­tene, ligno­zel­lu­lo­se­hal­tige Biomasse aufgrund ihrer chemi­schen Zusam­men­set­zung nicht abge­baut werden. Die dritte Gene­ra­tion ist nicht immer eindeutig von der zweiten zu unter­scheiden, beschäf­tigt sich jedoch vorran­ging mit einer Biomasse aus Algen. Zudem soll in Zukunft CO2 als Rohstoff genutzt werden können.

Brüggemann­Alcohol hat sich das Gene­ra­ti­onen-Konzept zum Beispiel genommen und bemüht sich um den Bezug von Rohstoffen, die nicht mit der Nahrungs­mit­tel­pro­duk­tion konkur­rieren. Dabei beziehen sich die Grund­s­toffe auf indus­tri­elle Abfall­pro­dukte. Diese Stoffe fänden ander­weitig keinen Einsatz mehr. Durch die Weiter­ver­a­r­bei­tung jener Abfälle unter­stützt Brüggemann­Alcohol die Aufrecht­er­hal­tung des nach­hal­tigen Kreis­lauf­ge­dan­kens.

Brau­e­reien stellen eine wert­schöp­fende Rohal­ko­hol­quelle für den Heil­bronner Alko­hol­her­steller dar. Bei der Herstel­lung von alko­hol­freiem Bier wird im Anschluss an die Gärung der im Bier entstan­dene Alkohol entzogen. Was für Brau­e­reien als nicht weiter verwert­bares Abfall­pro­dukt gilt, stellt für Brüggemann­Alcohol einen wich­tigen Rohstoff dar.

Die Zucker – und Stärk­e­in­dus­trie verfügt über zahl­reiche Neben­ströme. Hierbei handelt es sich um Neben­pro­dukte, die während der Herstel­lung anfallen und bereits heute zu Ethanol umge­wan­delt werden. Dieser Alkohol wird in den Brüg­ge­mann Werken zu Neutra­lal­kohol rekti­fi­ziert.

Ein weiteres Beispiel sind Re-Destil­late. Alkohol von Brüggemann­Alcohol wird verwendet, um Extrakte herzu­stellen. Für Phyto­phar­maka werden beispiels­weise Heil­pflanzen in Alkohol gelöst. Anschlie­ßend wird der für die Extrak­tion verwen­dete Alkohol abde­stil­liert und aus dem Prozess ausge­schleust. Brüggemann­Alcohol über­nimmt diese Re-Destil­late von Extrak­ti­ons­her­stel­lern und setzt diese nach verschie­denen Reini­gungs­pro­zessen als Rohal­kohol für geeig­nete Verwen­dungs­zwecke ein, um daraus Alkohol in bewährter Qualität herzu­stellen.

Brüggemann­Alcohol bezieht seine Rohstoffe vorwie­gend aus Deut­sch­land und in gerin­geren Teilen aus anderen EU Staaten. Beson­ders die angren­zenden EU-Länder bieten sich als Liefe­ranten an. Die kurzen Trans­port­wege mit einer geringen Ener­gie­bi­lanz und redu­ziertem CO2-Ausstoß sind Teil des Nach­hal­tig­keits­kon­zepts des Alko­hol­her­stel­lers.

Aufgrund der aktu­ellen Pandemie ist ein deut­lich höherer Bedarf an Desin­fek­ti­ons­mittel entstanden. Dadurch stieg die Nach­frage nach Alkohol enorm. Dennoch steht es für Brüggemann­Alcohol außer Frage, Rohstoffe ausschließ­lich aus der EU, und nicht aus Dritt­län­dern, zu beziehen.

Das lang­fris­tige Ziel ist es die Stra­te­gien und Prozesse konti­nu­ier­lich im Sinne der Nach­hal­tig­keit zu verbes­sern. So auch bei Brüggemann­Alcohol. Was es dabei immer zu berück­sich­tigen gilt: Jeder einzelne Schritt zählt, um Großes zu bewirken!

 

Quellen:

Brüggemann­Alcohol

Frank­furter Allge­meine “Abfall für Alle“ (https://www.faz.net/aktuell/wissen/klima/biokraft­stoffe-abfall-fuer-alle-1304365.html) (April, 2021)

Komm ins Beet (https://www.komm-ins-beet.mpg.de/wissens­wertes/nach­wach­sende-rohstoffe/biokraft­stoffe-der-1.-gene­ra­tion-1) (Mai, 2021)

Oxford Academic (https://academic.oup.com/af/article/3/2/6/4638639) (April, 2021)

Pflanzen. Forschung. Ethik. (https://www.pflanzen-forschung-ethik.de/kontexte/1613.ener­gie­pflanzen-flae­chen­kon­kur­renz-versuche-ents­chae­r­fung-teller-tank-konflikts.html) (April, 2021)

Rat für Nach­hal­tige Entwick­lung (https://www.nach­hal­tig­keitsrat.de/nach­hal­tige-entwick­lung/ressour­cen­scho­nung-und-kreis­l­auf­wirt­schaft/?cn-reloaded=1) (April, 2021)

RP-Energie-Lexikon (https://www.energie-lexikon.info/ethanol.html) (April, 2021)

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